Ressourcenabbau & Platin
Raubbau an Natur und Mensch
Platin ist ein Edelmetall, das als Bestandteil von Smartphones oder Medikamenten verwendet wird und in Katalysatoren oder Rußpartikelfiltern für reine Luft sorgt. Kaum ein Mensch in Österreich kommt nicht täglich mit Platin in Berührung, wenn auch meistens unbewusst. Auch die Schmuckindustrie erfreut sich an der Robustheit des Materials. Weniger erfreut sind jene Menschen, die am Platinabbau beteiligt sind. 120 Tonnen des Edelmetalls wurden 2020 alleine in Südafrika hergestellt. Zum Vergleich: Der zweitgrößte Hersteller, Russland, hat im selben Jahr 21 Tonnen produziert. In Zimbabwe wird ebenfalls viel Platin gewonnen.
In Platin-Minen sind die Arbeitsbedingungen hart. Mehrere hundert Meter unter der Erde, bei Temperaturen von bis zu 45 Grad wird das Platin, meist in Kombination mit anderen Metallen, aus der Erde gesprengt. Immer wieder demonstrieren Minenarbeiter:innen für bessere Arbeitsbedingungen. Immer wieder enden diese gewaltvoll.
Doch auch bei der Arbeit riskieren sie ihre Gesundheit, manchmal ihr Leben. Obwohl Platin eines der teuersten Edelmetalle weltweit ist, reichen die Löhne der Minenarbeiter:innen kaum zum Überleben. Doch die Arbeitslosigkeit ist groß und Arbeiter:innen sind somit leicht ersetzbar. Platin veranschaulicht gut, dass Verknüpfungen zwischen Österreich und Ländern des südlichen Afrikas nicht immer offensichtlich sind. Dabei sind gerade diese versteckten Verkettungen wichtig. Wir hier wollen beispielsweise etwas für den Klimaschutz tun und unserer Gesundheit nicht schaden. Platin spielt dabei eine wichtige Rolle für die reine Luft zum Atmen in Europa und ein reines Gewissen in Bezug auf Umweltverschmutzung. Dafür werden durch den Bergbau aber nicht nur die Lungen der Minenarbeiter:innen geschädigt, sondern auch die Grundwässer und Böden in ihrer Heimat.