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Forum Südliches Afrika, 17. Jänner 2019: Sex‘n Crime in der Swahili-Literatur
Sex‘n Crime in der Swahili-Literatur
Von Sherlock Holmes aus Zanzibar und Sodomie durch Geister
Vortrag von Daniela Waldburger
in der SADOCC-Bibliothek, 19:00
Favoritenstraße 38/18/1
A-1040 Wien
Anfahrt:
U1 Taubstummengasse,
13A Belvederegasse
Im Zentrum dieses Vortrages steht die Swahili-sprachige Literatur ab den späten
1950er Jahren aus Tanzania (inklusive Zanzibar) und Kenya. In Tanzania und
Zanzibar waren der Ausbau und die Durchsetzung von Swahili als Nationalsprache
ein wichtiges Instrument, um in einem jungen Staat eine nationale Identität
zu schaffen. Auch die literarische Produktion war bei der Schaffung einer
sozialistischen Gesellschaft von Bedeutung. So wurde etwa mittels literarischer
Werke gegen Magie oder Aberglaube gekämpft, und häufige Themen waren
gesellschaftliche Umwälzungsprozesse und die damit verbundenen Konflikte
zwischen Tradition und Moderne, Stadt und Land, Arm und Reich – wie das auch
in der wissenschaftlichen Diskussion häufig rezeptiert wird. Doch wie steht es
mit Sex und Kriminalität? Wurde darüber geschrieben, in einem Sprachraum,
dessen soziokulturelle Normen verlang(t)en, daß heikle Konflikte nicht direkt
angesprochen und Beziehungen, Liebe und Sex nicht offen kommuniziert werden
sollten? In diesem Vortrag machen wir uns auf eine Spurensuche tabuisierter,
aber auch unterhaltender Aspekte von Sex‘n Crime in der SwahiliLiteratur,
vom zanzibarischen Sherlock Holmes bis zu sexsüchtigen Geistwesen.
Dr. Daniela Waldburger ist Senior Lecturer für Swahili und Post-Doc-Researcher
am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien.