Lesezirkel am 23. Jänner 2024, 18:30

Afrika-Lesezirkel 41. Treffen am Dienstag, 23. Jan. 2024, 18:30 Uhr

Diskussion von Imbolo Mbue (Cameroon/USA):
How Beautiful We Were, 2021 / Wie schön wir waren, 2021

Treffen in der SADOCC-Bibliothek, mit Option zur online-Teilnahme

Die Autorin Imbolo Mbue
Imbolo Mbue wurde 1981 in Limbe geboren, einer Stadt mit einer Ölraffinerie im englischsprachigen Südwesten Kameruns. Dort wuchs sie auf und schloss ihre Schulbildung ab. Dann ermöglichten großzügige Verwandte ihr ein Studium in den USA.
1998 begann sie an der Rutgers University in New Jersey Business Management zu studieren und schloss 2002 mit einem Bachelor-Titel ab. Danach finanzierte sie mit verschiedenen Jobs ihren Lebensunterhalt. Die Lektüre des von einer Bibliothek ausgeliehenen Romans Song of Solomon von Toni Morrison beeindruckte sie tief; sie begann sich mit Schreiben auseinanderzusetzen und zog nach New York. Dort absolvierte sie ein Masterstudienprogramm in Erziehungswissenschaften und Psychologie am Teachers College der Columbia University. Daneben begann sie zu schreiben, zeigte ihre Texte aber niemandem. Zu dieser Zeit setzte sie sich mit dem Thema auseinander, das sie schon in ihrer Jugend während der Verurteilung und Exekution von Ken Saro-Wiwa (1995) beschäftigt hatte, den Kampf von Umweltaktivisten um Gerechtigkeit und gegen Ölkonzerne.
Nach Studienabschluss nahm sie eine Stelle im Marketing eines Medienunternehmens an, die sie jedoch in der Rezession verlor; sie war über eineinhalb Jahre lang arbeitslos. Ihre zufällige Beobachtung im Jahr 2011 von schwarzen Chauffeuren, wie sie auf weiße Geschäftsleute warteten, war ihre Inspiration für ihren ersten veröffentlichten Roman. Sie legte ihre Manuskripte zum später unter dem Titel How Beautiful We Were veröffentlichten zweiten Roman zur Seite und verfasste Behold the Dreamers, der 2016 veröffentlicht wurde und mit dem sie 2017 den PEN/Faulkner-Award gewann. Die deutsche Übersetzung Das geträumte Land erschien 2017.


Der Roman How Beautiful We Were / Wie schön wir waren
Wie in Oil on Water des Nigerianers Helon Habila aus dem Jahr 2010, den unser Afrika-Lesezirkel vor fast fünf Jahren diskutierte, geht es in diesem Roman um Umweltzerstörung durch die Ölindustrie. Er spielt in einem fiktionalen westafrikanischen Staat.
“Die Bewohner von Kosawa leben in Angst, denn ein amerikanischer Ölkonzern droht das kleine afrikanische Dorf auszulöschen. Öllecks haben das Ackerland unfruchtbar gemacht; Kinder sterben, weil das Trinkwasser vergiftet ist. Den Menschen aus Kosawa werden Versprechungen über Aufräumarbeiten und finanzielle Reparationen gemacht, die nie eingehalten werden, aber die korrupte Regierung bedient nur ihre eigenen Interessen. Die Dorfbewohner beschließen, sich zu wehren. Ihr Kampf soll Jahrzehnte andauern. Erzählt aus der Perspektive einer Generation von Kindern, allen voran Thula, die zu einer Revolutionärin heranwächst.
Mbues zweiter Roman ist eine meisterhafte Untersuchung dessen, was passiert, wenn die Profitgier des Westens gepaart mit dem Gespenst des Kolonialismus auf die Entschlossenheit einer Gemeinschaft trifft, an ihrem angestammten Land festzuhalten – und auf die Bereitschaft einer jungen Frau, alles für die Freiheit ihrer Mitmenschen zu opfern.” https://www.afrikaroman.de/imbolo-mbue-wie-schoen-wir-waren/

Neue Teilnehmende sind herzlich willkommen. Anmeldung erbeten bei Lotte Rieder-Fraunlob, von der Sie den Link zum hybriden Treffen erhalten.