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Online-Lesezirkel am 25. Jänner 2022, 18:30
Lesezirkel-online-Treffen am Dienstag, 25. Jan. 2022, 18:30 Uhr
Diskussion von Abi Daré (Nigeria/UK):
The Girl With the Louding Voice, 2020 / Das Mädchen mit der lauternen Stimme, 2021
Abi Daré wurde vor 39 Jahren in Lagos, Nigeria, geboren und wuchs dort als Tochter einer Universitätsprofessorin auf. Zum Studium reiste sie nach England, studierte Jus und Internationales Projektmanagement, später auch Kreatives Schreiben. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Essex. Ihre Töchter haben sie zum Schreiben ihres erfolgreichen Debütromans inspiriert. (nach Wikipedia, Luebbe)
The Girl With the Louding Voice, 2021 / Das Mädchen mit der lauternen Stimme, 2021
Die 14-jährige Adunni erzählt, wie sie von ihrem arbeitsscheuen, alkoholkranken Vater verheiratet und zur zweiten Nebenfrau des örtlichen Taxifahrers gemacht wird. So soll die bitterarme Familie nach dem Tod der Mutter, die früher für den Unterhalt gesorgt hat, vom Brautpreis leben. „Obwohl Adunnis mutige, frische Stimme manchmal anstrengend wirkt, artikuliert sie kraftvoll eine unglaubliche Wut auf das toxische Patriarchat in Afrika.‟
„Daré fesselt ihre Leser/innen mit einer lebhaften Figur und deren schriller Redegewandtheit. … Adunnis schlimmen Lebensbedingungen stehen ihr angeborener Einfallsreichtum und ihr unerschütterlicher Überlebenswille gegenüber.‟
Adunni gibt ihren Traum vom Schulbesuch und Lehrerinnen-Beruf nicht auf. Mit ihrer Flucht aus der Zwangsehe „nimmt die Handlung unsere Protagonistin mit auf eine rasante Tour durch die verschiedenen Schrecken – schwangerschaftsbedingter Tod, ein unmenschliches Strafjustizsystem, Kinderhandel zur sexuellen Ausbeutung, mörderische Arbeitsbedingungen sowie körperliche und psychische Gewalt –, denen Millionen nigerianischer Mädchen ausgesetzt sind und für die, wie Daré meint, Bildung der einzige Ausweg ist.‟
„Während ihres erschütternden Wegs zum Erwachsenwerden, der mit Schwung und Mitgefühl erzählt wird, verliert Adunni nie ihre ,lauterne Stimmeʼ, die Darés Geschichte und ihre Protagonistin so unvergesslich macht.‟ (Alle Zitate: Tsitsi Dangarembga in ihrer Rezension in der New York Times, übs. LRF.
In der deutschen Übersetzung von Simone Jakob wird die an broken English und Pidgin angelehnte, doch davon abweichende, fantasievolle Ausdrucksweise des Mädchens, die ihren eigenen Charme hat, durch umgangssprachliches, leicht fehlerhaftes Deutsch mit eigenwilligen Neologismen wiedergegeben.
Bei unserer Buchdiskussion werden wir wohl die Frage aufwerfen, was Bildung zur Befreiung aus Unterdrückung tatsächlich leisten kann.
Neue Teilnehmende sind uns willkommen. Anmeldung erbeten bei Lotte Rieder-Fraunlob, wo Sie den Link zum Online-Treffen erhalten: lotte.rieder@sadocc.at