SADOCC Forum am 14. Dezember 2017

"Europa ist zu enge geworden"

Kolonialpropaganda in Österreich-Ungarn
1885 bis 1918



Buchpräsentation von Simon Loidl
in der SADOCC-Bibliothek,
Favoritenstraße 38/18/1
A-1040 Wien

Anfahrt:
U1 Taubstummengasse,

13A Belvederegasse

Obwohl die Habsburgermonarchie keine Kolonialmacht im klassischen Sinn war, war das Phänomen „Kolonialismus“ um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in vielen Bereichen der österreichischen Gesellschaft präsent. Zudem fand in einem kleinen Kreis von Koloniallobbyisten eine rege Debatte über konkrete Möglichkeiten kolonialer Aktivitäten statt. Organisatorisches Zentrum dieser Kolonialdebatte war die 1894 gegründete „Österreichisch-Ungarische Kolonialgesellschaft“. Diese Organisation versuchte systematisch, die Idee kolonialer Expansion in der politischen Diskussion in der Monarchie zu etablieren. Zu diesem Zweck publizierte die „Kolonialgesellschaft“ Broschüren, Pamphlete und Zeitungen, engagierte sich für die Unterstützung von Auswanderern aus Österreich-Ungarn und formulierte Forderungen und Vorschläge, die Mitglieder der Gesellschaft an Ministerien und Politiker sandten. Simon Loidl untersucht in seinem Buch die Arbeit der Kolonialgesellschaft und anderer kolonialistischer Autoren und ordnet deren Tätigkeit in die österreichische politische Landschaft um die Wende zum 20. Jahrhundert mit.

Simon Loidl hat in Wien, Salzburg und Berlin Geschichte und Germanistik studiert. Er arbeitet als freier Journalist und Historiker in Wien.