Realität 1: Der deutsche Chemiekonzern BASF gilt als Vorreiter freiwilliger Initiativen zu sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit, als Vorbildkonzern für Lieferkettenverantwortung. BASF ist weltweit größter Hersteller von Autokatalysatoren, dafür wird Platin, eines der wertvollsten Metalle der Welt, benötigt. BASF ist Hauptkunde vieler Platinminen im Globalen Süden.
Realität 2: Am 16. August 2012 werden in einer Platinmine in Südafrika 34 Streikende von der Polizei erschossen. Sie, wie auch andere südafrikanische Wanderarbeiter:innen, leben seit Generationen in Wellblechhüttenslums ohne Strom, ohne Wasser und Kanalisation. Im selben Jahr, in dem die Arbeiter:innen gegen die schlechten Bedingungen in der Mine und für angemessene Löhne streikten, kaufte der Großkonzern BASF dort jeden Tag Platin im Wert von 2 Millionen Euro ein.
Jakob Krameritsch wird das (Miss-)Verhältnis dieser beiden Realitäten beleuchten. Als visuelles Pendant zum Seminarinput gibt es in der Fotoausstellung Südafrika free.image, Einblicke in die Lebenswelt Südafrikas. Die Ausstellung umfasst Werke dreier südafrikanischer Künstler:innen, die sich mit den Sonnen- und Schattenseiten des alltäglichen Lebens in Südafrika auseinandersetzen. Dazu gesellen sich Werke von Maria Kirchner, welche die Ausstellung kuratiert.
Anschließend können die Besucher:innen bei einem netten Beisammensein die Ergebnisse des Seminars sowie die Eindrücke der Ausstellung diskutieren.dreier
Referent:innen
Jakob Krameritsch
Historiker an der Akademie der bildenden Künste Wien und Mitbegründer der Kampagne „Plough Back the Fruits“