Keinen Dienstvertrag, kein fixes Einkommen und keine soziale Absicherung zu haben, gehört laut OECD für mehr als die Hälfte der globalen Erwerbsbevölkerung zur Lebensrealität.
Im südlichen Afrika ist das Phänomen besonders stark verbreitet mehr als 2/3 der „Beschäftigten“ arbeiten in der „Schattenwirtschaft“. Das heißt, dass sie über kein geregeltes und stabiles Beschäftigungsverhältnis verfügen, somit auch keine Rechte, keine Interessensvertretung, keine Absicherung in Notfällen und im Alter und unregelmäßige Einkommen haben. Besonders Frauen arbeiten überdurchschnittlich häufig informell und tragen die sozio-ökonomischen Konsequenzen.
Auch wenn nicht immer sichtbar – prekäre und informelle Arbeit gibt es nicht nur in weit entfernten Ländern, sondern auch in Österreich. Immer mehr Menschen sind von atypischen Beschäftigungsformen und prekären Arbeitsverhältnissen betroffen. So arbeiten bspw. viele Migrant:innen aufgrund ihres Aufenthaltsstatus vermehrt informell.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Ursachen, Strukturen und Auswirkungen von informeller Beschäftigung im südlichen Afrika sowie Österreich und überlegen, welche Auswege und Lösungen sich daraus ergeben.
Informelle Beschäftigung – Was ist das eigentlich genau?
Welche Ursachen und globale Zusammenhänge der „Schattenwirtschaft“ bestehen?
Warum ist Prekarität weiblich? Die Rolle von Frauen im informellen Sektor
Und nun? Sozialpolitische Ansätze, kollektive Lösungsstrategien und aktivistische Organisationsformen hier und dort – mit Beispiel aus Zimbabwe: Zimbabwe Chamber of Informal Economy Associations
Undokumentierte und prekäre Arbeit in Österreich am Beispiel von UNDOK (Beratungsstelle für undokumentierte Arbeitende)
Referent:innen
Dr. Barbara Rohregger Politologin und Sozialanthropologin Hat über 20 Jahre Erfahrung als technische Gutachterin und Projektmanagerin im Bereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung in Niedrigeinkommensländern für verschiedene bilaterale und internationale Organisationen. Sie unterrichtet im Masterprogramm „Analysis and Design of Social Protection Systems“ an der Hochschule Bonn Rhein-Sieg. Ein regionaler Schwerpunkt ihrer Forschung und Arbeit ist das südliche Afrika.
Klaudia Paiha Mitgründerin und Vorstandsmitglied von UNDOK, war Bundessprecherin der AUGE/UG-Alternativen und Grünen GewerkschafterInnen und Vorstandsmitglied der Arbeiterkammer. UNDOK – Anlaufstelle zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender: Eine Initiative von mehreren Fachgewerkschaften, der Arbeiterkammer Wien, der ÖH Bundesvertretung, von NGOs aus dem fremden- und asylrechtlichen Bereich sowie von selbstorganisierten Migrant*innen und antirassistischen und basisgewerkschaftlichen Aktivist*innen.
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