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Zusammenfassung – Webinar Lebens- und Arbeitswelten von Frauen in Moçambique
Bericht über das Webinar am 21. März 2023, in Kooperation mit Gewerkschaft GPA (online)
„Lebens- und Arbeitswelten von Frauen in Moçambique: Einblicke – Reflexionen – Diskussion“
Anlässlich des internationalen Frauentages am 8. März veranstaltete die Gewerkschaft GPA eine Webinarreihe, um auf die Rolle der Frau für die Gesellschaft allgemein und für die Arbeitswelt im Speziellen aufmerksam zu machen. In diesen Rahmen gliederte sich am 21. März 2023 das Webinar zu Frauen in Moçambique ein. Damit sollte der Horizont erweitert und der Fokus auf grenzüberschreitende Frauensolidarität gelegt werden.
Moçambique – Geographie, Geschichte und Politik
Ziel des Webinars war es, einen Eindruck des Landes Moçambique zunächst anhand sozialer und wirtschaftlicher Indikatoren zu erhalten. Anschließend sollte auf die Situation und den Wert der Frau in Gesellschaft und Wirtschaft eingegangen werden. Das Seminar wurde von Hemma Tengler geleitet und zunächst mit einem kleinen Quiz begonnen, in dem die Teilnehmer:innen ihr Wissen über Moçambique testen konnten. Inhaltlich erklärte Tengler in ihrer Einleitung, Moçambique sei geographisch fast zehnmal so groß wie Österreich und gehöre zu den ärmsten Ländern der Welt, fast die Hälfte der Bevölkerung würde in extremer Armut leben. Zudem sei Korruption ein weit verbreitetes Problem.
Im ersten Teil ihrer Präsentation skizzierte Tengler einen historischen Überblick und verschiedene historische Meilensteine in der Geschichte Moçambiques, wie beispielsweise den Unabhängigkeitskrieg. Besonders ging sie dabei auch die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen seit 1992 ein und erklärte, das politische System und die Wirtschaft seien in Moçambique eng miteinander verwoben. In den vergangenen Jahren seien Veränderungen hin zu einem Abrutschen in ein autoritäres Regime zu beobachten, gleichzeitig werde das Land zunehmend von Umweltkatastrophen und Epidemien heimgesucht und habe stark mit der Verbreitung und dem Konsum illegaler Drogen zu kämpfen.
Einen besonderen Fokus legte die Vortragende in ihren Ausführungen auf Stimmungsbilder von Menschen vor Ort. Kennzeichen für die aktuelle Situation macht sie dabei in der Korruption, der Instabilität, der Ungleichheit und der Armut aus und weist auf eine allgemeine Frustration und Unsicherheit in der mosambikanischen Bevölkerung hin.
Die Stimme der Frau in Moçambique
Ein Highlight des Webinars war die Möglichkeit, dass die Teilnehmer:innen sich ein Bild von den persönlichen Lebensrealitäten von Frauen vor Ort machen konnten, indem verschiedene Interviewausschnitte gezeigt und zusammengefasst wurden. Die Frauen gingen in ihren Schilderungen besonders auf die Gewalt, die sie in ihrem täglichen Leben erfahren ein. So spielen in ihren Schilderungen ein geringes Selbstwertgefühl, das Gefühl der Abhängigkeit, häusliche Gewalt, Machtlosigkeit und drastische Gewalt gegen Frauen eine besonders große Rolle. Außerdem klagen sie an, Frauen würden in Moçambique nur einen Bruchteil des Geldes verdienen, welches Männer für die gleiche Arbeit bekämen.
Hier ging Tengler auf einige wichtige Gesetze zum Schutz der Frau ein, die in den letzten Jahren verabschiedet wurden und zumindest auf dem Papier einen Fortschritt bedeuten. Die Implementierung der Gesetze habe aber weiter Verbesserungspotential, hier seien auch Aspekte wie Information und Kommunikation von zentraler Bedeutung.
Lösungsansätze sehen die interviewten Frauen in mehreren Bereichen. So sei der Zugang zu Bildung elementar. Außerdem fehle es an Kapital für die Umsetzung von eigenen Geschäftsideen. Auch Aufklärungsarbeit, Beratung und Betreuung bei der Anzeige von Gewalt gegen Frauen bedürfe größerer Bemühungen. Besonders wichtig ist den Frauen hier die Idee und die Stärkung der Solidarität. Diese hat sich auch die feministische Frauenbewegung GMPIS auf die Fahne geschrieben, ganz nach dem Motto: ist eine betroffen – sind alle betroffen.
In einer abschließenden Diskussionsrunde hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, Kommentare und Fragen zu artikulieren und es entstand eine lebhafte Diskussion zu den verschiedenen Inhalten und Aspekten der Präsentation. Wir danken allen Teilnehmer:innen sehr herzlich für das inspirierende Zusammenkommen. Besonderer Dank gebührt Hemma Tengler für die Vorbereitung, Übersetzung und die anschauliche Aufbereitung des Webinars.
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